• Missdeuten Sie die Zurückhaltung Ihres Gegenübers nicht als Gleichgültigkeit.
  • Akzeptieren Sie seine emotionale Zurückhaltung
  • Vermeiden Sie Wettbewerb oder Machtkämpfe; bedenken Sie, dass sie es hier mit einem echten Kontrollfreak zu tun haben.
  • Wenn Sie kritisieren, rechnen Sie mit Abwehr und Gegenangriff. Verteidigen Sie sich nicht, wenn die Schuld auf einmal bei Ihnen liegt, sondern legen Sie den Fokus auf Ihre eigenen Gefühle, ohne zu nörgeln oder angriffig zu werden. Ihr Gegenüber wird kaum deeskalieren, tun Sie es aber, wird es möglicherweise erfolgreich sein.
  • Wachsame Menschen sind oft humorvoll, aber der Witz darf nicht auf ihre Kosten gehen. Wenn Sie sticheln und sich lustig machen, wird der wachsame Mensch sie aus seinem sozialen Universum werfen und/ oder auf Nimmerwiedersehen entschwinden.
  • Behalten Sie im Auge, dass ihr gegenüber sehr nachtragend ist und kaum verzeihen kann.
  • Sie sind vielleicht in dauernder Alarmbereitschaft, die sich auf einem Spektrum von “Ich bin aufmerksam, und das immer!” zu “Ich muss das jetzt genau überwachen, sonst läuft alles schief!” bewegt. Diese Grundhaltung erschwert  geistige wie körperliche Entspannung.
  • Suchen Sie deshalb gezielt Aktivitäten, die relativ geistlos sind und Ihren Dauerscanner abstellen, wie etwa Joggen, Schwimmen,  Mandala malen, Yoga und Meditation, Massagen, progressive Muskelrelaxation.
  • Versuchen Sie, Ihre kreisenden Gedankenspiralen mit einem klaren Stop-Signal zur Ruhe zu bringen. Suchen Sie sich dazu ein Bild, das für Sie ein eindeutiges Halt!! beinhaltet. Das ist etwa das Stopsignal auf der Straße, kann aber auch ein sich senkender Bahnschranken sein, eine schwere Tür, die ins Schloss fällt oder ein Kasten, den Sie versperren.
  • Wenn Sie bezüglich der Motive eines Menschen in Misstrauen verfallen, überlegen Sie sich mindestens zwei andere Motive, mit denen Sie sich seine Haltung erklären können und die neutral bis positiv sind.
  • Seien Sie sich dessen bewusst, dass die Grundhaltung und Motivation der meisten Menschen in Ihrem Umfeld in beinahe allen Fällen nichts mit Ihnen zu tun hat.
  • Üben Sie abweichende Denkmuster, etwa dies: “Es gibt Dinge, die einfach schief laufen. Ich kann vieles beeinflussen, aber nicht alles. Manchmal ist niemand schuld. Was soll’s?”
  • Kultivieren Sie die Fähigkeit, Denkinhalte und Dinge los zu lassen-
  • – und Ihren Sinn für Humor.

“Ich sehe alles!”

“Was steckt dahinter?”

Kennzeichen dieses Persönlichkeitsstils:

  • Sie ordnen sich nicht unter. Nie. Unter keinen Umständen.
  • Sie machen weder das Schicksal noch Menschen ihres Umfeldes dafür verantwortlich,  was das Leben ihnen bringt, sondern nur das eigene Verhalten und die eigenen Handlungen.
  • Sie schätzen Menschen ein – und das kann seine Zeit dauern – bevor sie sich auf Beziehungen einlassen.
  • De-Eskalation ist nicht ihre Sache. Sie sind reizbar, sobald sie sich angegriffen fühlen und gehen meist u nmittelbar zum Gegenangriff über.
  • Sie sind im wahrsten Sinn des Wortes autonom: brauchen weder Rat noch Anerkennung von außen,  sorgen gut für sich selbst und neigen dazu, ihre Meinungen und Ansichten für sich zu behalten.
  • Aufgrund ihrer scharfen Beobachtungsgabe sind sie gute Zuhörer und aufmerksam für die Nuancen und Feinheiten der Kommunikation. Sie erfassen auch intuitiv deren Hintergründe und die unausgesprochenen Mehrdeutigkeiten.
  • Auch enge Beziehungen sind vom Grundkonzept der persönlichen Freiheit und Autonomie geprägt: sie sind zwar loyal, behalten aber immer einen Teil von sich für sich selbst. Liebende Verschmelzung oder Symbiose, die vor allem in frühen Beziehungsstadien oft von anderen Persönlichkeitstypen angestrebt werden, sind für den wachsamen Stil indiskutabel.
  • Prinzipiell sehen Sie bei diesen Menschen eine gewissen Zurückhaltung im Umgang mit anderen.
  • In einem Machtspiel werden sie nie nachgeben.
  • Menschen dieses Stils sind oft gute Redner mit entschiedener Meinung und klaren Zielausrichtungen und hoher Konzentration, was sie zu guten Gruppenleadern machen kann.
  • Kontrollverlust in jeder Form macht hier große Angst.
  • Wenn die Persönlichkeitsvariante extremer ist,  sind die Betroffenen oft argwöhnisch und zutiefst misstrauisch, deuten wahrgenommene Zeichen falsch und unterminieren so ihre Beziehungen.

Wenn der Persönlichkeitsstil zur paranoiden Persönlichkeitsstörung kippt –

  • erwarten die Betroffenen stets das Schlechteste von ihrem Gegenüber.
  • Sie leben in einer Welt, die sie als feindlich empfinden und in der prinzipiell nichts sicher ist.
  • Zutiefst misstrauisch, neidisch, feindselig, stur und in der eigenen Wahrnehmung und Meinung völlig fest gefahren
  • ohne jede Flexibilität des Denkens
  • hypersensibel auf die geringste Kritik reagierend
  • die Betroffenen fühlen sich prinzipiell schuldlos und haben in ihren eigenen Augen nie Unrecht: was immer ihnen an Negativem zustößt, es ist die Schuld des ungerechten Schicksals oder die eines  anderen Menschen
  • Deshalb sind ihre sozialen Beziehungen oft gestört, meist schwierig und in vielen Fällen nicht existent.
  • Typisch ist auch der Neid auf Menschen, die mehr Macht / Geld / Prestige haben.
  • Hinter all diesen Verhaltensweisen steckt ein extrem fragiles, reduziertes Selbstwertgefühl.
  • kultivieren Sie Ihren Sinn für Toleranz und Humor.
  • akzeptieren sie, dass Ihr Gegenüber seine Arbeit zu Ende bringen muss, bevor die nächste Tätigkeit möglich ist.
  • Gehen Sie eigenen Aktivitäten nach, solange Ihr Gegenüber in seine Arbeit versunken.
  • Versuchen Sie, die partielle Starrheit Ihres Gegenübers durch Flexibilität auszugleichen.
  • Falls Sie eine/n Partner/in dieses Stils haben: schnell hingesagte Komplimente oder die leichte Äußerung von Liebesgefühlen sind hier sehr selten. Das heißt aber nicht, dass die Beziehung nicht funktioniert oder in Frage gestellt ist oder sonstige Unzufriedenheit herrscht. Hier haben wir es eher mit der Abwandlung jenes alten Scherzes zu tun: “Liebst du mich?” – “Ja, klar!” – “Du sagst es aber nie!” – “Ich hab es einmal gesagt, als wir geheiratet haben. Wenn sich was ändert, lasse ich es dich wissen!”
  • Ihr Gegenüber ist erstaunlich resistent im Bereich Abwechslung oder Veränderung. “Never change a winning team!” könnte ebenso gut auf seine Stirn tätowiert sein.
  • Nehmen Sie zur Kenntnis, dass Ergebnisse nicht immer perfekt sein müssen; manchmal ist gut auch genug.
  • Lernen Sie eine Meditationsvariante, die Ihnen zusagt und schalten Sie Pausen ein, sobald Sie sich in einer Negativspirale von Sorgen befinden. In dieser Pause widmen Sie sich Ihrer Meditation, und gönnen Sie sich hinterher noch eine kurze Auszeit mit einer Beschäftigung, die Sie normalerweise entspannt: vom kurzen Spaziergang bis zur Schokolade – alles ist erlaubt. und denken Sie daran:
  • – dass Ihr Denkprozess durch Pausen angeregt wird, nicht durch das Herumkauen auf immer demselben Problem.
  • durchbrechen sie Ihre festgefahrenen Denkschemata: ersetzen sie bei Ihren Selbstgesprächen das “ich sollte” oder “ich muss” durch “Ich kann” oder “Ich möchte (nicht)”. So erkennen Sie die emotionale Komponente besser, die hinter Ihrem Denkvorgang steckt.
  • versuchen Sie sich in der Kunst, ehrliche Komplimente zu machen und positive Anerkennung auszusprechen.
  • Verfassen Sie eine Liste mit Aktivitäten, die Sie gern machen und die nichts mit Ihrer Arbeit zu tun haben. Wählen Sie mindestens einmal pro Woche, besser jeden zweiten Tag, eine davon aus und beschäftigen Sie sich eine volle Stunde damit.