- Nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie sich nicht im Krieg befinden.
- Denken Sie öfter mal über Kompromisse nach, die für alle Beteiligten gut sein könnten
- Mischen Sie sich nicht überall ein.
- Lassen sie auch Ihre Lieben Fehler machen und eigene Schlüsse ziehen/daraus lernen
- Glauben Sie nicht, dass jemand Ihre Aggression verdient hat und üben sie sich darin, Ihre Wut zu beherrschen. Vielleicht hat Ihr Gegenüber Sie zornig gemacht, aber es liegt bei Ihnen, wie Sie darauf reagieren möchten.
- Schreiben Sie Protokoll über die Dinge, die Sie wütend machen und überprüfen Sie, ob es dabei hauptsächlich um Fragen von Dominanz und Kontrolle geht. Wenn ja, versuchen Sie, mehr Distanz aufzubauen und nicht dauernd anzunehmen, dass Ihr Gegenüber aus reiner Bosheit handelt oder Sie provozieren will.
- Lockern Sie Ihren Kontrollzwang: meist will Ihnen niemand Böses. Die meisten Verletzungen zwischen Menschen geschehen aus Achtlosigkeit. Sie müssen nicht dauernd misstrauisch nach Verrätern Ausschau halten
- Überlassen Sie ganz bewusst ab und an jemand anderem das letzte Wort / eine Entscheidung.
- Fragen Sie bei den Menschen Ihres nahen sozialen Umfeldes öfters mal nach, was Sie für diese tun könnten, ohne eine Zielvorgabe oder einen eigenen Vorschlag hinzu zu fügen. Reagieren Sie nur auf das, was Ihr gegenüber sagt und will.
- Entspannen Sie sich bewusst: lernen Sie eine Meditationstechnik oder Yoga mit Konzentration auf die Atmung. Sehr wahrscheinlich leben Sie in einem Zustand dauernder erhöhter Anspannung, was auf die Dauer und mit zunehmendem Alter sehr anstrengend wird.
- Steigen Sie zu Hause und im Freundeskreis bewusst aus Ihrer Vorgesetztenrolle heraus und nehmen Sie sich auch mal zurück: Beobachten und am Rand des Geschehens zu stehen kann sehr angenehm sein.
“Wir machen das so, wie ich es sage!”
“Ich kenne die Wahrheit!”
“Wie verstehe nicht, wie du eine andere Meinung haben kannst als ich!”
Menschen mit aggressivem Persönlichkeitsstil
- mögen Autorität, vor allem wenn sie selbst es sind, der/die sie ausübt; und klare oben-unten-Hierarchien
- lieben Macht und Verantwortung
- sind diszipliniert
- sobald sie mit anderen Menschen interagieren, versuchen sie instinktiv, die Führungsrolle zu übernehmen
- sind pragmatisch, zielorientiert und praktisch denkend
- sind weder zögerlich noch zaghaft, vor allem in belastenden Situationen lassen sie sich nicht verwirren oder zu sehr stressen, sondern laufen zur Höchstform auf
- sind körperlich oft beweglich und sehr begabt beim Sport, mögen Wettkämpfe und Abenteuer und messen sich gern mit anderen
- sind oft beliebt, weil sie in einer Gruppe quasi als Leithammel fungieren, Verantwortung übernehmen und auch gut damit umgehen können
- haben eine Neigung zu Intoleranz und Selbstherrlichkeit
- ihr Herrschaftsanspruch dominiert oft über Gefühle und Bedürfnisse des Gegenübers
- sind weder sentimental noch romantisch und haben wenig Geduld mit den emotionalen Bedürfnissen des Gegenübers
- was sie nervt: Fehler, Ineffizienz und mangelnde Ergebnisse – und vor allem Illoyalität
- Stressursachen sind hier vor allem Niederlage, Langeweile, Misserfolg, hochemotionale Menschen im nahen sozialen Umfeld.
Beim Übergang zur dominant-sadistischen Persönlichkeitsvariante:
- Achtung: hier ist ausdrücklich nicht die sexuelle Variante und Neigung zu BDSM gemeint!
- verletzen, schikanieren, bedrohen und tun alles, um Menschen ihrer Kontrolle zu unterwerfen
- im Unterschied zum antisozialen Typus schlagen sie nicht blind um sich und verletzen jeden, sondern zeigen hierarchisch Übergeordneten ein durchaus angepasstes, respektvolles, oft auch charmantes Verhalten
- sind mitleidlos
- fügen oft bewusst Schmerz zu
- neigen zu körperlicher und seelischer Gewaltausübung
- suchen sich gezielt schwächere Menschen als Opfer
- strafen gern
- sind in Beziehungen gewalttätig, grausam und manipulativ
- agieren über Drohung, Einschüchterung, Kontrolle
- Haben Sie Spaß und genießen Sie Ihr anregendes Gegenüber!
- Glauben Sie bloß nicht, dass sie den/die Partner/in für traute Zweisamkeit und die nächsten zwanzig Jahre gefunden haben und –
- nein, Menschen ändern sich nicht in ihrer Grundstruktur. Frösche verwandeln sich nur im Märchen; und der alte Film “Pretty Woman” ist ein Märchen! Ihr abenteuerfreudiges Gegenüber wird sich nicht in einen aufmerksam zugewandten, empathischen und rücksichtsvollen Partner verwandeln, der die Zweisamkeit mit Ihnen allen anderen Tätigkeiten vorzieht. Er wird eine tolle Zeit mit Ihnen verbringen und höchstwahrscheinlich weiter ziehen. Also bitte keine Illusionen!
- Sie müssen nicht alles mitmachen, was Ihr Gegenüber vorschlägt. Sie haben keine Lust auf risikoreiche, sportliche Veranstaltungen, von denen Sie wissen, dass sie Ihr Können bei weitem übersteigen? Oder auf fröhliche Exzesse mit freundlichen bewusstseinserweiternden Substanzen oder ein mehrwöchiges Trekking durch westafrikanische Staaten von unklarer politischer Struktur? Lehnen Sie dankend ab und –
- – planen Sie eigene Unterhaltungen. Mehr als bei anderen Persönlichkeitsstilen ist hier von Ihnen Autarkie gefordert. Sie bleiben interessant, wenn sie ein eigenes interessantes Leben führen. Sobald Sie langweilig zu Hause sitzen und auf ihre abenteuerlustiges Gegenüber warten, ist die Beziehung wahrscheinlich beendet. Sorgen Sie dafür, dass Sie ein eigenes Leben, eigene Freunde, eigene Interessen haben
Bezüglich der antisozialen Persönlichkeitsstörung sollten Sie folgende Grundregeln beachten:
- NICHTS WIE WEG HIER!
- Ihr Gegenüber ist völlig rücksichtslos, hält moralische/ethische Grundsätze prinzipiell für Schwachsinn, der für ihn/sie nicht gilt,
- ist gewalttätig und oft straffällig
- handelt immer nur zum eigenen Vorteil und hat keinerlei Unrechtsbewusstsein
- Sie können ihm weder helfen noch ihm in irgendeiner Weise vertrauen
- Sie setzen sich im Kontakt mit einem Menschen dieser Struktur einem hohen Risiko aus, verletzt, gedemütigt, traumatisiert und manipuliert zu werden.
- Ziehen Sie sich im eigenen Interesse so rasch als möglich zurück, beenden Sie die Beziehung und suchen Sie im Bedarfsfall professionelle Hilfe: dazu gehört auch der Kontakt mit Polizeibehörden, sobald Sie sich im Bereich der Körperverletzung oder/und Bedrohung bewegen.
- Vermeiden Sie berufliche Tätigkeiten, die Sie durch öde Routine oder stumpfsinnige Plackerei langweilen. Gehen Sie auch Tätigkeiten aus dem Weg, bei denen Sie sich Autoritäten unterordnen müssen.
- Beruflich wäre eine Tätigkeit mit durchlässiger hierarchischer Struktur oder noch besser Selbstständigkeit für Sie geeigneter.
- Nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie wahrscheinlich nicht zu dauerhaften Beziehungsstrukturen/Monogamie neigen.
- Wenn ein liebendes Gegenüber erwartet, dass Sie Verantwortung für die Beziehung übernehmen und einen Großteil Ihrer Gedanken darauf verwenden, den Partner/die Partnerin glücklich zu machen, werden Sie diese Form der Zweisamkeit nicht sehr lange aushalten.
- Erfüllen Sie sich spontane Wünsche nicht sofort. Schalten Sie zwischen Wunsch und Umsetzung eine Denkphase: je größer der Wunsch, desto länger die Pause zum Überlegen.
- Stürzen Sie sich nicht nur angstfrei und fröhlich in risikoreiche neue Erfahrungen, sondern denken Sie zumindest kurz über mögliche unangenehme Folgen nach.
- Höchstwahrscheinlich sind Sie von Menschen umgeben, die nicht so abenteuerlustig sind wie Sie. Versuchen Sie, auf diese einzugehen und die Dinge aus deren Blickwinkel zu sehen: mag sein, dass Sie heiter und ungesichert über Felswände klettern; wenn Ihr Gegenüber aber weder diesbezüglich geübt noch schwindelfrei ist, wird dessen Lustgewinn an einer solche Aktion begrenzt sein.
- Ein klein wenig Absicherung ist nicht immer spießig und öde: vielleicht doch eine Reiserückversicherung, wenn Sie wochenlang in der Atacamawüste einsam und allein campen?
“Grenzen sind dazu da, damit man sie überschreitet!”
“Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!”
“Normen und soziale Regeln gelten für alle anderen, aber nicht für mich!”
Personen dieser Charaktervariante sind:
- zutiefst unabhängig und nonkonformistisch
- sie leben optimistisch im Jetzt
- sind durch sozial übliche Spielregeln kaum beeinflusst und leben nach ihrer eigenen Vorstellung.
- lieben Aktivitäten, die mit hohem Risiko verbunden sind.
- sind offen im Gefühlsausdruck
- hoher Stress, sobald sie sich eingeschränkt fühlen
- hassen Routine aller Art, von der dauerhaften klassischen Zweierbeziehung bis zum sicheren Bürojob
- sind im Bereich geistiger Unabhängigkeit ganz weit vorne.
- Lehnen es ab, irgendeine Form Verantwortung für jemand anderen zu übernehmen.
- Sind häufig Meister der Beeinflussung und Manipulation
- sind in jedem Bereich Anpassungskünstler: sie verhalten sich wie Klebemasse, die sich der äußeren Form anpasst, was im Bereich der oft etwas unklaren Finanzlage zu zwiespältigen Geschäften führen kann.
- haben meist ein interessantes, intensives Sexualleben mit häufig wechselnden Partnern und keinen klaren Präferenzen.
- von sich selbst überzeugt, gehen sie in jedem Bereich des Lebens erhöhte Risiken ein.
- Sie sind mutig, kaum zu erschrecken und stets verteidigungsbereit.
bei antisozialer Persönlichkeitsstörung (in früherer Literatur: Psychopathische/soziopathische Persönlichkeitsstörung)
- verweigert jede Anpassung an sozial übliche Normen und ist deshalb oft straffällig
- ist gewalttätig, frustrationsintolerant, hoch aggressiv mit extrem niederer Reizschwelle, neigt zum “Auszucken”, Prügelei, Körperverletzung
- hat keinerlei stabilen Background, weder im finanziellen Bereich noch bei persönlichen Beziehungen
- kann deshalb kaum finanziellen Verpflichtungen, etwa Alimentationszahlungen, nachkommen
- handelt völlig impulsiv nach Lust und Laune, ist unfähig zu vorausschauender Planung, wobei etwaige Verpflichtungen oder menschliche Bindungen irrelevant sind
- gefährdet sich und andere durch rücksichtsloses Verhalten, lügt und betrügt.
- neigt zu Substanzmissbrauch jeder Art und den daraus resultierenden negativen Verhaltensweisen.
- ist beinahe immer vor dem 15. Lebensjahr verhaltensauffällig, etwa durch Diebstahl, Vandalismus, sexuelle Erpressung, Körperverletzung
- das Verhalten ist oft grausam, böswillig, völlig egozentriert und hoch manipulativ.
- da sie nicht aus ihren Erfahrungen lernen, modifizieren sie ihr Verhalten nicht
- sie haben kaum je Angst und fühlen sich nie schuldig.