• Durchhalten üben. Bleiben Sie noch 15 Minuten länger bei dieser Party, zu der Sie gehen mussten, und seien Sie stoisch: damit trainieren Sie Ihre Flexibilität.
  • Wenn Sie sich von Menschen rundum genervt und bedrängt fühlen und sich nicht zurückziehen können,  beobachten Sie die Gefühle der anderen um Sie herum und benennen Sie diese korrekt im Kopf. Das reduziert erstens Ihre Langeweile und Ungeduld und erinnert Sie zweitens daran, das Emotionen für die meisten Menschen sehr wichtig sind.
  • Schätzen Sie Ihre Fähigkeit, sich mit sich selbst wohl zu fühlen und sich allein gut unterhalten zu können: Sie sind dadurch sehr unabhängig
  • Sie leben in einer Welt, die sich derzeit in extravertiert-hysterischer Schwingung befindet – siehe die ganzen Selbstdarstellungsvarianten in SM. Sie sind anders. Anders sein ist nicht verkehrt, sondern kann positiv betrachtet werden.
  • Falls Sie in einer Beziehung leben, treffen Sie Absprachen, sodass Sie gewisse Zeitspannen mit sich allein verbringen können und dieses Grundbedürfnis nicht immer wieder neu diskutieren müssen.
  • Weisen Sie in diesem Fall bei Bedarf auch darauf hin, dass dieses Bedürfnis nichts mit der Qualität einer Beziehung zu tun hat.
  • Auch wenn Ihnen Lob/Komplimente gleichgültig sind: lernen Sie, Dinge zu sagen, die anderen gut tun oder sie freuen. Die meisten Menschen brauchen derlei Bestätigung.
  • Wenn Sie wieder einmal die emotionale Befindlichkeit Ihres Gegenübers ratlos macht, bitten Sie um eine Erklärung, was gerade in seinem Kopf vorgeht und ersuchen Sie ihn, die daraus resultierenden Gefühle zu schildern. Schalten Sie nicht ab, sobald es um letztere geht, sondern versuchen Sie, die Emotion nachzuempfinden.

Menschen dieser Persönlichkeitsvariante sind

  • meist weit weg von anderen Menschen
  • nie antisozial, aber asozial: es gibt andere Menschen, aber nicht im Universum des Schizoiden. Andere sind uninteressant; mit ihnen will er möglichst wenig zu tun haben.
  • sind emotional völlig unbewegt und kennen weder Hoch noch Tief
  • erweisen sich bei Kontaktversuchen  teilnahmslos, leer, völlig gleichgültig
  • hat kaum enge Vertraute, höchstens eine Person aus dem nächsten Verwandtenkreis oder tierische Gefährten (zu diesen kann eine enge Beziehung bestehen)
  • ist sexuell völlig desinteressiert
  • lebt wahrscheinlich zurückgezogen, im Extremfall möglicherweise als verwahrloster Messie
  • meidet jeden sozialen Kontakt, wenn möglich
  • ist intellektuell nicht eingeschränkt, aber massiv reduziert im  zwischenmenschlichen Bereich.

“Muss ich wirklich zu dieser Veranstaltung mit gehen?”

“Die Meinung anderer interessiert mich nicht!”

“Ich bin gern allein und nein, ich fühle mich nicht einsam!”

Menschen vom Stil eines Einzelgängern

  • sind autark, introvertiert und unabhängig
  • brauchen kaum emotionale Unterstützung und verzichten auf Bewunderung, Unterhaltung und geteilte Erfahrung mit anderen
  • sind auch von der Zustimmung anderer unabhängig
  • genießen ihr Leben/ihre Erfahrungen gern für sich allein
  • Sex macht Spaß, ist aber nicht weiter wichtig
  • sind durch Lob und Kritik wenig beeinflussbar
  • fühlen sich am besten, wenn sie mit sich allein sind
  • finden soziale Kontakte anstrengend, auch solche mit geschätzten Menschen, wenn sie  zu lange andauern
  • wirken ausgeglichen, unsentimental und leidenschaftslos
  • haben kaum das Bedürfnis nach emotionaler Intensität
  • sind leidenschaftliche Beobachter
  • sie sind keine “Fühltypen”, ihr emotionales Repertoire ist begrenzt, aber nicht, weil sie Reaktionen zurückhalten: da ist einfach nicht das Bedürfnis nach mehr.
  • Da sie sich nie einsam fühlen und Allein sein positiv konnotieren, können sie mehr als andere Typen tun, was und wie es ihnen gefällt
  • Brauchen und haben selten tiefgehende, langfristige Beziehungen
  • andauernde Nähe und eingeforderte Intimität bedeutet für sie hohen Stress
  • die Exzesse menschlicher Leidenschaften sind ihnen völlig fremd: sie haben keinerlei Verständnis für Menschen, die ihr Gehirn ausschalten.
  • sie brauchen viel Zeit für sich selbst, lassen nur einzelne Personen an sich heran und sind auch dann weit entfernt von einem Seelen-Striptease
  • beginnen sie sich zu langweilen im Kontakt mit einem Gegenüber, ziehen sie sich zurück.
  • viele ungesellige Menschen sind weder an Partnerschaft noch an Kindern interessiert; sie gestalten ihr Leben für sich allein angenehm und genießen diesen Zustand.
  • sie sind selbstständig, reserviert und kompetent.
  • im Bereich Teamplaying sind sie schwierig, da wenig diplomatisch und an den Befindlichkeiten und Problemen der anderen nicht interessiert, sondern rein sachgebunden.
  • Setzen Sie nicht temporäre Empfindlichkeitsschwankungen mit schweren psychischen Störungen gleich!
  • Wenn Sie ein paar Wochen lang schlecht gelaunt und gedrückter Stimmung sind, muss das noch lange keine schwere  Depression bedeuten.
  • Sie haben in letzter Zeit wirklich viel geleistet und fühlen sich körperlich und seelisch erschöpft? Bevor Sie sich selbst davon überzeugen, in einem massiven Burnout zu stecken, versuchen Sie die einfachen Varianten: Urlaub mit digital detox, mindestens drei Wochen am Stück. Überprüfen Sie Ihre sozialen Kontakte und Ihre Partnerschaft: hilfreich oder kräftezehrend? Denken Sie an gesunde Ernährung, Bewegung/Sport, Entspannungsmethoden, Tätigkeiten, die Ihnen normalerweise Freude bereiten und die derzeit ins Hintertreffen gekommen sind. Versuchen Sie, Ihre Balance wieder zu finden. Überprüfen Sie, ob sich Ihr Schlafrhythmus währenddessen normalisiert. Wenn ja, identifizieren Sie – durchaus mit professioneller Hilfe, wenn nötig, – die Auslöser Ihres schlechten Zustandes und ändern Sie diese. Das können Arbeitsbedingungen, Lebenshaltungen und/oder toxische Beziehungen jeder Art sein.
  • Ein/e Bekannter/Familienangehörige/r ist selbstverliebt, stellt sich immer in den Mittelpunkt, reißt alle Gespräche an sich und hat das Bedürfnis, überall zu berichten, wie toll er ist und was er /sie alles geschafft/erlebt hat?  Für eine Narzissmus-Diagnose ist das nicht ausreichend. Vielleicht handelt es sich um einen Menschen, mit dem Sie schlicht nicht können / der Ihnen auf die Nerven geht. Statt sich dauerhaft zu ärgern, können Sie  Kontakte auch auf das notwendigste beschränken oder abbrechen.
  • In Ihrem Umfeld häufen sich – auch bei Erwachsenen – plötzliche Ausbrüche von ADS, ADHS und Autismus? Die Diagnosen werden oft von Betroffenen selbst gestellt mit Hilfe von Tests im Internet, die etwa das Niveau von Tests in Boulevardzeitungen haben und keinesfalls strengen Testkriterien entsprechen (vgl. Testtheorie und Testkonstruktion, statistische Grundlagen, Objektivität, Validität, Reliabilität).  Viele Menschen fühlen sich besser, wenn Sie für ein unklares, unangenehmes Zustandsbild und schwierige Persönlichkeitseigenschaften bei sich selbst eine Art Diagnose haben und hoffen, ihr Heil in der entsprechenden Chemie zu finden. Das ist vielfach einfacher, als zu versuchen, sich mit eigenen ungeliebten Eigenschaften abzufinden oder sie zu modifizieren; oder aber auch, das soziale Umfeld entsprechend neu zu strukturieren.

 

 

 

  • Wenn Sie mit einem Menschen dieses Persönlichkeitsstils eine Partnerschaft planen, sollte Ihnen klar sein, dass diese Beziehung hierarchische Strukturen hat. Liegt Ihnen das nicht, sollten Sie von einer klassischen, langfristigen Beziehung mit diesem Menschen Abstand nehmen.
  • Falls Sie sich in Konkurrenz mit einem Menschen dieses Stils befinden und Gewinner sind, achten Sie darauf, dass Ihr gegenüber sein Gesicht wahren kann. Sie haben sonst einen unangenehmen und meist mächtigen Feind.
  • Untergraben Sie nie die Autorität eines Menschen vom aggressiven Stil und
  • versuchen Sie nie, ihn lächerlich zu machen. Er ist in diesen Punkten absolut humorbefreit.
  • Achten Sie auf und pflegen Sie ihr Selbstwertgefühl. Wenn Ihr Gegenüber den Eindruck hat, dass Sie sich kleinmachen oder unterwerfen, reagiert es mit Verachtung und schiebt Sie ans unterste Ende seiner geistigen Hackordnung.
  • Verhandeln Sie im Zweifelsfall hart und selbstbewusst: so erhalten und gewinnen Sie Respekt.
  • Versuchen Sie im Streitfall, Kompromisse auszuhandeln, bei denen Ihr Gegenüber keinen Gesichtsverlust erleidet
  • Argumentieren Sie nicht auf der Emotional- sondern auf der Vernunftebene.
  • Wahrscheinlich neigt Ihr Gegenüber zu Zornausbrüchen. Vermeiden Sie in diesem Fall sofortige Endlosdiskussionen und ziehen Sie sich zurück. Das ist durchaus räumlich gemeint, falls das möglich ist, also z.B.  Wohnung verlassen und Spaziergang machen.  Sprechen Sie die strittige Angelegenheit nach einigen Stunden sachlich durch.